Dahlem, 30.12.2020

Liebe Freunde und Förderer der „Kleinen Cantorei Dahlem“,für unseren Chor geht ein Jahr zu Ende, das wir uns ursprünglich ganz anders vorgestellt hatten.

Am 02. Februar durften wir noch einmal unser gemeinschaftliches Adventkonzert aus 2019 mit dem Kammerchor Schleiden in der Abtei Maria Frieden zur Aufführung bringen und dieser besondere Klangraum hat noch einmal ein besonderes Erlebnis für uns bedeutet.

Es sollte leider für uns das letzte Erlebnis dieser Art im Jahr sein.

Die Mitgliederversammlung war bereits für den 15. März fest terminiert und vom Vorstand vorbereitet. Am 13.März probten schließlich die Frauenstimmen noch für das Programm des ja ebenfalls schon vereinbarten Konzertes zum „Steinfelder Musikfestes“.

Und nur einen Tag später erfolgte dann seitens des Bistums, den Vorgaben der Bundesregierung zum Infektionsschutz entsprechend, das Versammlungsverbot für alle kirchlichen Gruppen und damit auch das Ende jeder musikalischen Arbeit von Chören und Chorgemeinschaften.

Nach kurzfristigen Absprachen im Vorstand wurde daraufhin die Mitgliederversammlung abgesagt und für einen unbestimmten Zeitraum natürlich ebenso alle Probentermine.

Es war die einem unheimlichen Virus geschuldete Konsequenz. In den Kirchen fanden keine Gottesdienste mehr statt, es erklang kein Gesang mehr in der Karwoche und auch kein Gesangmehr zum Osterfest.

Schnell wurde klar, dass es in diesem Jahr auch kein „Steinfelder Musikfest“ mehr geben würde. Die Proben der „Gloria-Vertonungen“ endeten abrupt, nicht nur für die Kleine Cantorei Dahlem, sondern auch für den Chor „Kreuzfidel“ aus Solingen, unter der Leitung von Michael Schruff, mit dem die „Kleine Cantorei Dahlem“ die geplanten Konzerte in Steinfeld und Solingen hätte aufführen wollen.

Glücklicherweise ist unser musikalisches Arbeiten in den Folgemonaten dann aber doch nicht gänzlich zum Erliegen gekommen. Unser Chorleiter und Kantor Friedbert Ströder hat sich mit großem Engagement sehr um die Möglichkeiten für diverse chorische „Klein-Einsätze“ bemüht. Vielen Dank für seinen unermüdlichen Einsatz.

Die coronabedingt auf den Sommer verschobene Erstkommunion in Dahlem konnte zum Beispiel durch Laura Ströders Sologesang wesentlich verschönert werden.

Im September führten wir nach einer Empfehlung des Bistums eine Befragung unter den Chormitgliedern durch, ob das Interesse für ein Proben in besonderer Form bestünde und ein Proben unter veränderten Bedingungen vielleicht doch durchführbar wäre. Die Antworten der Chormitglieder zeigten ein fast „sehnsüchtiges“ Interesse, denn viele Sänger waren sofort bereit, auch unter den erwartbaren, sängerisch sehr erschwerten Bedingungen, wieder zu proben.

Am 23. Oktober konnte dann auf Basis des entwickelten und abgestimmten Proben- und Hygienekonzepts, endlich die erste Probe starten.

Es bedeutete aber für uns alle: Singen mit Abstand von drei Metern zur nächsten Sängerin oder zum nächsten Sänger in jede Richtung. Singen ohne akustische Chor-Gemeinschaft, denn jede(r) trat jetzt als „sängerischer Einzelkämpfer“ an. Aber – wir durften endlich wieder singen!

Und Termine für kleinere Aufführungen gab es auch: Vier Firmungs-Messen, den Gottesdienst an Allerheiligen, die Choralschola an Allerseelen, zwei Messen an den Adventsonntagen sowie verschiedene Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen konnten von der „Kleinen Cantorei Dahlem“ musikalisch gestaltet werden. Gesungen wurde mit wechselnden, kleinen Ensembles und stets unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.

Wir sangen dabei nicht nur uns zur Freude sondern auch zur Freude der Gemeinde. Die Zustimmung und Dankbarkeit über diese bescheidenen musikalischen Unterstützungen aus den Reihen der ja leider zum „Schweigen“ verurteilten Gemeinde war überwältigend.

Die zweite Epidemiewelle sorgte ab November leider dafür, dass es bei der erwähnten einen Chorprobe bleiben musste. Der Gesang in den Gottesdiensten konnte glücklicherweise trotzdem stattfinden, wenn auch ohne Proben. Auch wenn die derzeitigen Umstände den Gesang sehr erschweren, so ist auch ein kleiner musikalischer Beitrag eine große Bereicherung für die Kirchengemeinde!

Wir haben in diesem schwierigen Jahr festgestellt, wie sehr das Singen unser Leben wirklich bereichert. Gerade wenn man der Ausübung dieser Leidenschaft nicht nachkommen darf, ist das Sehnen nach den Proben, nach gemeinsamem Singen, nach einem gemeinsamen Musikerlebnis besonders ausgeprägt.

Das neue Jahr wird keine schnelle Wende unserer derzeitigen musikalischen Situation in Aussicht stellen, aber es ist zumindest durch die Impfungsmöglichkeiten ein Lichtblick in Sicht.

Getragen von diesem Hoffnungsschimmer wünschen wir Ihnen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2021, mit vielen schönen und vielleicht auch bald wieder musikalischen Momenten.

Denn die Musik überdauert jede Pandemie.

Bleiben Sie bitte gesund!

Ihre „Kleine Cantorei Dahlem“ für den Vorstand

Maria Schwarz Vorsitzende